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Die haben doch einen Vogel!

Es gibt wohl kaum einen amüsanteren Gradmesser für den Zeitgeist als Werbespots. Weil Selbstkritik aber wenig vergnüglich ist, wird die Sache erst so richtig unterhaltsam, wenn man den Blick in der Fernsehgeschichte zurücklenkt. In den 1950er-Jahren wurde noch gedichtet, was das Zeug hielt, frei nach der Maxime „Was sich reimt, ist gut!“. Eine frühe Form des kommerziellen Deutsch-Raps feierte etwa ein Versandhandelsriese mit Lyrics wie: „Such in Ruh‘ dir Sachen aus, alles bringt die Post ins Haus, schau den Katalog dir an. Was auf diesen Seiten steht, spricht für Preis und Qualität, darum schreib‘ an Neckermann!“ – vorgetragen mit rhythmisch holpernder Sprechstimme, unterlegt von einem munteren Heimorgelspiel. Apple hätte es nicht schöner gekonnt.

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Ebenfalls weit seiner Zeit voraus, mutet ein Waschpulver-Spot aus der gleichen Ära an. Im heiteren Spiel am Strand finden Bruder und Schwester eine flugunfähige Möwe, die hilflos im Wasser dümpelt. Die Diagnose des Off-Sprechers lautet mit apokalyptischer Gewissheit: „Ölpest. Schon wieder Ölpest!“ Doch Rettung ist nah. Die Kinder eilen mit dem lädierten Vogel durch die Nordseedünen zu Mutti nach Hause, die – wir ahnten es bereits – ganz Hausfrau und Mama die Wäsche im Waschzuber wäscht. Weil „Mütter immer Rat wissen“, muss die Familienunterwäsche schließlich dem Schmutzfinken weichen, der im schaumigen Rei-Bad die Flügel geschrubbt bekommt. Ein nachvollziehbar panisches Schnabelpicken wird ihm dabei sprecherseitig als Zeichen seiner unmittelbaren Besserung ausgelegt. Mit einem beherzten Schmiss wird das Flugtier schließlich nach erfolgter Trocknung wild flatternd in die Freiheit befördert, wobei ihm die Kinderlein glückserfüllt hinterherblicken. Und wie könnte die Geschichte kaum passender zu Ende moralisiert werden? „Mutti aber bleibt zu Hause und arbeitet weiter – natürlich mit Rei! Denn Rei schont und pflegt die Hände. Und das haben Mutterhände wohl verdient!“ Na, sauber.

Markatus Werbespots am Zeitgeist
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